Verein der Natur- und
Vogelfreunde Linkenheim-Hochstetten
Aktuelles Netze BW-Aktion unterstützt Vereine: Spende für Natur- und Vogelfreunde e.V.
Linkenheim-Hochstetten. Grund zur Freude hatte dieser Tage Wendelin
Lehr, Vorstand des Natur- und Vogelfreunde e.V.. Die Aktion „Mail statt
Brief“ der Netze BW brachte einen unerwarteten Betrag von 1540,24 Euro
in die Vereinskasse. Die Netze BW verfolgt mit dieser Aktion das Ziel,
möglichst viele ihrer Kund*innen per E-Mail, statt per Brief über die
anstehende Ablesung ihrer Stromzählerstände informieren zu können. Die
eingesparten Kosten werden als Spende an lokale gemeinnützige
Organisationen weitergegeben, wie in diesem Fall an den Vogelpark. Die
Kommunikation auf elektronischem Weg hat gleich mehrere Vorteile: Zum
einen ist dies für beide Seiten die unkomplizierteste und schnellste
Variante. Zum anderen werden dadurch Papierverbrauch und CO2-Ausstoß
reduziert.
Markus Wexel, Kommunalberater der Netze BW, betont: „Mit
Digitalisierung Mehrwerte für die Menschen in der Region schaffen –
dass dies funktioniert, haben unsere Mitmach-Aktionen der letzten fünf
Jahre gezeigt: Durch Online-Zählerstandsmeldungen und den Versand von
Ableseaufforderungen per E-Mail statt per Brief konnten wir bereits
über 2.600 Organisationen und Vereine unterstützen. Wir freuen uns,
dass in diesem Jahr die Natur- und Vogelfreunde als Spendenempfänger
ausgewählt wurde.
Bürgermeister Michael Möslang lobt die Aktion und erklärt, dass Vereine
nach wie vor finanzielle Zuwendungen benötigen: „Bereits in den
zurückliegenden, von der Corona-Pandemie geprägten Jahren, haben
gemeinnützige Einrichtungen und Vereine oft herbe Rückschläge erlitten.
Und nun trägt der allgemeine Preisanstieg nicht gerade zur Entlastung
der Finanzsituation bei.“ Darüber hinaus sei es schön, dass mit dieser
Spende das Ehrenamt gefördert und damit Angebote unterstützt werden,
die das Gemeinschaftsgefühl in unserer Gemeinde stärken. „Ich danke
allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich per E-Mail benachrichtigen
lassen und damit diese Spende erst möglich gemacht haben.“
Um künftig elektronisch Post vom Netzbetreiber zu bekommen, können
Kund*innen auf der Seite www.netze-bw/zaehlerstandseingabe einfach ihre
E-Mail-Adresse angeben und der Nutzung zustimmen. Die Zustimmung ist
aufgrund gesetzlicher Bestimmungen erforderlich.
Bau eines Teiches vorerst aufgegeben
Am 15. September beschloss die Mitgliederversammlung des Verein Natur-
und Vogelfreunde Linkenheim-Hochstetten die Anlage eines Teiches als
Ersatz für den alten Ententeich vorerst aufzugeben und das Geld auf dem
betreffenden Spendenkonto für laufende Ausgaben zu verwenden.
Gründe dafür sind, dass wir uns von der Arbeitszeit nicht in der Lage
sehen, einen neuen Teich anzulegen und zu pflegen. Gegenwärtig arbeiten
drei bis vier Vereinsmitglieder im Park und vier ein Euro Jobber. Wir
pflegen die Anlage und haben ständig Reparaturarbeiten zu erledigen.
Zahlreiche Häuser sind undicht und deren Dächer müssten erneuert
werden. Der Verein ist überaltert und zu einem Arbeitseinsatz am
Samstag kommt niemand zusätzlich.
Zum Zweiten wäre ein offener Teich eine verwundbare Stelle im Park.
Erfahrungen anderer Parks (Zoo Karlsruhe und Heidelberg und Vogelpark
Bobenheim-Roxheim) haben gezeigt, dass dies ein Übertragungsort für
Vogelgrippe ist, da sich dort Wildtiere, Zugvögel einfinden. Bei
nachgewiesener Infektion sind Quarantänen nötig, Keulungen bzw.
Tötungen durch das Veterinäramt drohen.
Die Krankheit könnte auch auf unsere Exoten übertragen werden, die
teilweise sehr empfindlich für Vogelgrippe sind. In einem anderen
Tierpark hat das dort zuständige Veterinäramt sogar die Zuschüttung des
offenen Teiches verlangt.
Schließlich lebten im alten Teich Wasservögel, die coupiert waren, so
dass sie nicht fortfliegen konnten. Das ist heute verboten. In einem
neuen Teich könnten wir also nur versuchen Wildtiere anzusiedeln oder
solche, die nicht fliegen können.
Aus diesem Grunde wurde angeregt, ein Feuchtbiotop statt eines Teiches
anzulegen. Das wäre aber noch aufwändiger und arbeitsintensiver als ein
Teich. Wir berufen uns dabei auf den Sachverstand von Biologen. Auch
ein solches Feuchtbiotop muss gepflegt werden, sonst wachsen dort nur
noch Brennnessel und Brombeeren.
Das Geld für den Teichbau wurde zu zwei Drittel vermutlich für den
Abbau des alten Teiches benutzt. Der Rest befindet sich seit Jahren
unangetastet auf einem Sonderkonto. Angesichts der gegenwärtig
angespannten finanziellen Lage des Vereins war die Mehrheit der
Anwesenden dafür, das Geld dafür zu benutzen, das Alte zu erhalten und
nicht etwas Neues zu beginnen.
Ich möchte mich recht herzlich bei den Spendern bedanken und bedauere es, Ihnen die schlechte Nachricht überbringen zu müssen.
Wendelin Lehr, Erster Vorsitzender
Im Oktober: Sturm bringt Baum zu Fall, Storchennester verloren:
16.11.2021
Kanalarbeiten im Vogelpark - Behinderung der Besucher
Am Anfang der letzten Oktoberwoche bemerkten wir, dass der Abfluss des
Abwassers gestört war. Am Haus fünf bei den Wasservögeln, wo sich in
der Voliere ein kleiner Bachlauf befindet, quoll Wasser aus dem sich
davor befindlichen Gully und stand eine Zeit lang auf dem Gehweg. Der
Teich im Haus wird jeden Tag geleert, das Becken wird ausgespritzt.
Dabei fällt eine größere Menge Abwasser an, aber auch jede Menge Unrat
und Algen.
Das passiert fast jedes Jahr. Durchspülen mit dem Wasserschlauch, dann
die lange Spirale, mal von der einen, mal von der anderen Seite. Ein
zweiter versucht es noch einmal, kein Erfolg! Wir ahnten Schlimmes. Von
der einen Seite stak mehrmals Wurzelwerk in der Spirale. Wurzeln
mussten in das Rohr gewachsen sein.
Also entschlossen wir uns nach dem Rohr zu graben, dort, wo wir die
Verstopfung ausgemessen hatten, mit Pickel, Spaten und Schippe. Dabei
mussten wir jede Menge Wurzelwerk entfernen, das schon immer wieder die
Pflastersteine hoch gedrückt hatte. Am Samstag trafen wir auf Wasser im
Untergrund. Die Hoffnung war, dass es das zerstörte Rohr war, eine
andere Vermutung, dass wir auf eine Grundwasser führenden Schicht
gestoßen waren. Wir hatten keine Hoffnung mehr, mit der Hand zum Erfolg
zu kommen. Ein Bagger musste her. Am Mittwoch, den 3. November begann
die Baggerarbeit unseres Baggerfahrers.
Obwohl das Ausgraben natürlich schneller ging, fanden wir kein Rohr,
nur noch mehr Wasser: Es war Grundwasser. Am Schacht, in den das Rohr
mündete, wollten wir nicht graben, denn dort hätten wir erst einen
Gully ausgraben müssen. Also begannen wir am Gully, der übergelaufen
war. Wir folgten dem Rohr, entdeckten unverständliche Abzweigungen und
eine Wasserleitung und fanden schließlich heraus, dass das Abwasserrohr
tiefer, aber auch viel näher an der dort befindliche Bank liegen
musste. Hier fanden wir schließlich das Rohr und tatsächlich eine
Bruchstelle. Nun hatten wir zwei Löcher und dazwischen noch Erde. Um
die wegzubekommen, schütteten wir das Loch an der Bruchstelle zu und
legten schließlich das ganze Rohr vom Gully bis zur Verstopfung frei.
Es stellte sich heraus, dass die Verstopfung kein Unfall war, sondern
auf einem Fehler unserer Vorgänger beruhte. Die Verstopfung wurde von
einer Abzweigung hervorgerufen, die nicht mit einem Stopfen
verschlossen war. So hatte ungehindert Wurzelwerk in das Rohr
hineinwachsen können. Nun kam die mühselige Arbeit, ein neues
Zwischenstück einzusetzen. Das Grundwasser musste immer wieder
abgepumpt werden und trotzdem arbeiteten wir mit Stiefeln im Wasser. Am
Samstag wurde der Graben noch weitgehend zugeschüttet und am Montag
vollends, nachdem wir mit einer Rüttelplatte das Erdreich verdichtet
worden war.
Es wird aber noch länger dauern, bis die Besucher ungehindert den Weg
begehen können. Zahlreiche Kleinigkeiten sind noch zu erledigen und
schließlich muss das Pflaster wieder gelegt werden.