Bau eines Teiches vorerst aufgegeben
Am
15. September beschloss die Mitgliederversammlung des Verein Natur- und
Vogelfreunde Linkenheim-Hochstetten die Anlage eines Teiches als Ersatz
für den alten Ententeich vorerst aufzugeben und das Geld auf dem
betreffenden Spendenkonto für laufende Ausgaben zu verwenden.
Gründe
dafür sind, dass wir uns von der Arbeitszeit nicht in der Lage sehen,
einen neuen Teich anzulegen und zu pflegen. Gegenwärtig arbeiten drei
bis vier Vereinsmitglieder im Park und vier ein Euro Jobber. Wir
pflegen die Anlage und haben ständig Reparaturarbeiten zu erledigen.
Zahlreiche Häuser sind undicht und deren Dächer müssten erneuert
werden. Der Verein ist überaltert und zu einem Arbeitseinsatz am
Samstag kommt niemand zusätzlich.
Zum
Zweiten wäre ein offener Teich eine verwundbare Stelle im Park.
Erfahrungen anderer Parks (Zoo Karlsruhe und Heidelberg und Vogelpark
Bobenheim-Roxheim) haben gezeigt, dass dies ein Übertragungsort für
Vogelgrippe ist, da sich dort Wildtiere, Zugvögel einfinden. Bei
nachgewiesener Infektion sind Quarantänen nötig, Keulungen bzw.
Tötungen durch das Veterinäramt drohen.
Die
Krankheit könnte auch auf unsere Exoten übertragen werden, die
teilweise sehr empfindlich für Vogelgrippe sind. In einem anderen
Tierpark hat das dort zuständige Veterinäramt sogar die Zuschüttung des
offenen Teiches verlangt.
Schließlich
lebten im alten Teich Wasservögel, die coupiert waren, so dass sie
nicht fortfliegen konnten. Das ist heute verboten. In einem neuen Teich
könnten wir also nur versuchen Wildtiere anzusiedeln oder solche, die
nicht fliegen können.
Aus
diesem Grunde wurde angeregt, ein Feuchtbiotop statt eines Teiches
anzulegen. Das wäre aber noch aufwändiger und arbeitsintensiver als ein
Teich. Wir berufen uns dabei auf den Sachverstand von Biologen. Auch
ein solches Feuchtbiotop muss gepflegt werden, sonst wachsen dort nur
noch Brennnessel und Brombeeren.
Das
Geld für den Teichbau wurde zu zwei Drittel vermutlich für den Abbau
des alten Teiches benutzt. Der Rest befindet sich seit Jahren
unangetastet auf einem Sonderkonto. Angesichts der gegenwärtig
angespannten finanziellen Lage des Vereins war die Mehrheit der
Anwesenden dafür, das Geld dafür zu benutzen, das Alte zu erhalten und
nicht etwas Neues zu beginnen.
Ich möchte mich recht herzlich bei den Spendern bedanken und bedauere es, Ihnen die schlechte Nachricht überbringen zu müssen.
Wendelin Lehr, Erster Vorsitzender